Begonnen hat diese Geschichte 1984 unter dem Namen Disetronic. Die Brüder Willy und Peter Michel aus Burgdorf hatten sich mit einem Physiker, einem Informatiker und einem Diabetologen zusammengetan, um die kleinste Insulinpumpe der Welt zu entwickeln.  Disetronic begann als klassisches Startup in den Räumen der ehemaligen Plattenspielerfabrik Lenco und fasste dank geschickten Kooperationen rasch Fuss im internationalen Markt. Zehn Jahre nach der Firmengründung führten Differenzen über die strategische Weiterentwicklung zum Ausstieg von Peter Michel, der als Physiker massgeblich an der Entwicklung der Pumpen beteiligt war. Unter der Führung von Willy Michel ging Disetronic in der Folge an die Börse und setzte die weltweite Expansion fort. Zugleich hatte Disetronic schon früh damit begonnen, sogenannte "Pens"zu produzieren, mit denen Diabetiker das Spritzen erleichtert wurde. 2003 verkaufte Willy Michel seine höchst erfolgreiche Disetronic an den Pharmakonzern Roche.

Roche übernahm aber nur die grosse Sparte Insulinpumpen mit dem weltweiten Vertriebsnetz. Willy Michel führte in Burgdorf den Bereich Pens mit 540 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unter dem Namen Ypsomed weiter. Weil ein neuartiges Insulin auf den Markt gekommen war, explodierte fast zeitgleich die Nachfrage nach Pens. Ypsomed erlebte unerwartet einen fulminanten Start, geriet aber gleichzeitig in eine grosse Abhängigkeit vom fast einzigen Abnehmer Sanofi. Als sich diese Partnerschaft eintrübte, geriet das Unternehmen in eine Krise. Es musste eine lange Durststrecke überwinden, bis es wieder neu aufgestellt war. Simon Michel, der älteste Sohn von Willy und Erika Michel, trat 2006 in die Firma ein, die seit 2004 in den Gebäuden der ehemaligen Autophon auch einen Standort in Solothurn aufgebaut hatte. Trotzdem war es eher ein Zufall, dass  Simon Michel und seine Frau Monika Vollmer 2009 nach Solothurn zogen. 2014 fand in der Geschäftsleitung der Generationenwechsel vom Vater zum Sohn statt. Der Vater und Gründer Willy Michel präsidierte noch bis 2022 den Verwaltungsrat, bevor er sich ganz aus der Unternehmensführung zurückzog. Ypsomed gehört indessen  nach wie vor zu grossen Teilen ihm. Simon Michel seinerseits setzte die Expansion der Firma sowohl in Fernost als auch im ostdeutschen Schwerin fort. Ein ganz grosser Durchbruch gelang ihm im Herbst 2023 mit dem Abschluss langfristiger Lieferverträge für den Konzern Novo Nordisk. Wenige Wochen später wurde Simon Michel in den Nationalrat gewählt.

Das Buch

Das Buch entstand im Auftrag der Firma Ypsomed und schildert die Geschichte von Disetronic und Ypsomed auf 255 Seiten mit zahlreichen Bildern. Grundlage des Textes sind neben diversen Publikationen zahlreiche Interviews mit Mitgliedern der Familie Michel und mit langjährigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Es ist geprägt von grosser Offenheit, gingen doch Vater und Sohn Michel auch mit heiklen Phasen der Unternehmens- und Familiengeschichte ausgesprochen transparent um. Layout und Konzept stammen von Monika Stampfli-Bucher, das Korrektorat besorgte Petra Meyer und den Druck 2024 die Herzog AG in Langendorf. Das Buch ist im Handel erhältlich.